KI - Jobrisiko für Dolmetscher und Lektoren? - Nein!
Echte Dolmetscher werden bei den aktuellen KI-Systemen mit Recht sagen: "Nun, das ist vielleicht gar nicht so schlecht, aber da ist noch viel Luft nach oben." Das stimmt, noch. Die Entwicklung der kommenden Programm-Anwendungen läuft bereits auf Hochtouren. Fakt ist, und das deckt sich mit den Grundüberzeugungen der Literaturwissenschaft noch eher als mit denen der klassischen Sprachwissenschaft, Sprechen ist ein kultureller Akt, auch wenn Maschinen technisch assistieren, ein Akt der Begegnung, der Türen öffnet. Entscheidend ist der Inhalt, die Botschaft der zwischenmenschlichen Kommunikation. Und jede Freude daran, kann sogleich Motivation und Schulung sein, eine fremde Sprache und damit eine Kultur tatsächlich neu zu entdecken. Schon jetzt zeigt sich, KI-Anwendungen aktivieren bei vielen Schreibmüden frische Lust, sich überhaupt wieder aktiver in der schriftlichen Kommunikation zu betätigen, gleichfalls, das Lernen neuer Sprachen auszuprobieren. Parallelen zur Entwicklung des Buchdrucks dürfen angesprochen werden - das Zeitalter der mönchischen Schreiber ging zu Ende, das der freien Autoren und Drucker begann, die Zahl an Publikationen explodierte. Mit den KI-Anwendungen eröffnet sich heute ein neuer, gewaltiger Phantasieraum, Kulturen und Zeitalter übergreifend, der es Autoren erleichtert, sich literarischen Stoff sowie Fundorte fundierten Quellenmaterials zu erschließen, zudem an passenden Formulierung zu experimentieren, die Wahrung von Urheberrechten und die stets korrekte Ausweisung von KI-Diensten, die in Anspruch genommen wurden, vorausgesetzt. In diesem Sinne sind wir alle, auch als Experten, Pioniere einer anbrechenden neuen Zeit. Also auf in die Zukunft!